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Projekt „Wasserstoff an der Weinstraße“ im Stadtrat vorgestellt

Die Pfalzwerke planen mit KST-Motorenversuch GmbH & Co. KG als Kooperationspartner den Bau eines Elektrolyseurs. Als Standort haben sie dabei eine Fläche im Bad Dürkheimer Bruch im Auge. Warum Wasserstoff als Energieträger so besonders ist, welche Bedingungen mit dem Bau einer solchen Anlage verbunden sind und was dies für den Standort Bad Dürkheim bedeuten würde, wurde dem Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung am 31. Mai präsentiert.

Klimaschutz, Emissionen, erneuerbare Energien und Energiewende – Themen, die derzeit in aller Munde sind. Und immer häufiger fällt dabei der Begriff „Wasserstoff“. Das geruch- und farblose Gas ist das kleinste chemische Element und kommt im Vergleich zu allen anderen Elementen am häufigsten vor: gebunden in Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas, Mineralien und hauptsächlich in Wasser. Als Schlüssel zur Energiewende gilt dabei der aus grünem Strom hergestellte „grüne“ Wasserstoff.  Entscheidend soll dieser Energieträger zur Dekarbonisierung der Industrie beitragen, denn Wasserstoff zählt zu den elegantesten Zwischenlagern. So können Zeiten, in denen kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint, mit vergleichsweise geringem Aufwand überbrückt werden.

In der letzten Sitzung des Stadtrates am Dienstag, 31. Mai 2022, wurde das Projekt der Pfalzwerke „Wasserstoff an der Weinstraße“ von den Mitarbeitern Felix Froese und Alexander Flat vorgestellt. Sie planen den Bau eines Elektrolyseurs. In Kooperation mit der KST-Motorenversuch GmbH & Co. KG und den Stadtwerken soll die Vier-Megawatt-Anlage, die Wasserstoff vor Ort mithilfe von Strom produziert, auf 1600 Quadratmeter im Dürkheimer Bruch errichtet werden. Felix Froese, Experte für Technologie und Wasserstoff bei den Pfalzwerken, sieht damit einen Innovationsvorsprung für Bad Dürkheim. Die Einspeisung des Wasserstoffs ins Erdgasnetz ist denkbar, genauso wie die Betankung von Autos und Bussen sowie die Nutzung der beim Prozess entstehenden Abwärme. So könnte ein „Wasserstoff-Ökosystem“ entstehen, von dem alte und neue Betriebe im Bruch profitieren könnten. „Wir sehen hier ein großes Potenzial für Bad Dürkheim. Nicht nur im Hinblick auf Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien, sondern auch in der Ansiedlung von technischem Fortschritt in unserer Kurstadt“, äußerte sich Bürgermeister Christoph Glogger.

Im nächsten Schritt muss geklärt werden, welche Flächen genau für den Standort infrage kommen und wie dort Baurecht hergestellt werden kann. Wenn es nach den Pfalzwerken geht, soll das Projekt schnellstmöglich umgesetzt und möglichst schon 2024 Wasserstoff produzieren. Auch die KST Motorenwerke hoffen auf eine baldige Umsetzung, da dort bereits größere Mengen Wasserstoff für den Motorentest verwendet werden, die bislang in Trailern angeliefert werden müssen. Ideal wäre ein Standort in der Nähe dieses ersten und größten Abnehmers. Die möglichen Standorte werden nun im Rahmen der Diskussion um die Erweiterung des Gewerbegebietes konkretisiert.

 „Natürlich ist der Zeitplan ambitioniert. Gleichwohl haben wir ein großes Interesse daran, dass das Projekt in Bad Dürkheim entsteht und werden deshalb eine zügige Umsetzung unterstützen“, so das Stadtoberhaupt und bedankt sich für die ausführliche und aufschlussreiche Präsentation der Pfalzwerke zum Projekt „Wasserstoff an der Weinstraße“.