Blumenwiese

Projekt Papillon

Projekt Papillon

Die Umgestaltung der ehemaligen Tennisplätze im Kurpark

Blühwiese und Infotafel


Das Gelände der ehemaligen Tennisplätze im Kurpark in Bad Dürkheim wurde zu einem insektenfreundlichen Lehrpfad umgestaltet. Als Teil des Klimaschutzkonzeptes dient das Projekt der Anpassung an den Klimawandel und fördert gleichzeitig die Biodiversität und Artenvielfalt in der Stadt. Ziel ist es, an prominenter Stelle ein vorbildhaftes Begrünungsprojekt zu schaffen, das zum Nachmachen einlädt. 

 

Konzept

Gemeinsam mit dem Klimabeirat, unter besonderer Mitwirkung von Monika Maleri und Hans-Jürgen Schnappauf, wurde ein Konzept für die ehemaligen Tennisplätze erarbeitet, das den Ansprüchen und Bedürfnissen einer insektenfreundlichen Gestaltung Rechnung trägt. Mit verschiedenen Elemente wurden unterschiedliche Lebens- und Rückzugsräume für Insekten und kleine Tiere geschaffen. Infotafeln erklären den Sinn der einzelnen Elemente.


  • Wegeführung und Wildstaudenbeet

    Parallel zur Terrasse des Café Papillon wurde ein Weg aus wassergebundener Decke angelegt, der die Verbindung zum Kurpark herstellt und die Terrasse des Cafés entlastet. Weitere Wegen wurden als Graswege hergestellt, die in die Wiese eingemäht wurden. Als verbindendes Element zwischen der Terrasse des Cafés und der neu gestalteten Fläche wurde ein Wildstaudenbeet angelegt. Es ist Nahrungsquelle und Lebensraum für Insekten und erfreut den Betrachter durch viele unterschiedliche Stauden und Blüten.

  • Hecke, Natursteinmauern und Winterquartiere

    Eine artenreiche Hecke ist für viele Tiere und Insekten zugleich Lebensraum und Nahrungsquelle. Auf der neu gestalteten Fläche findet sie ihren Platz im nördlichen Bereich, im Übergang zum Kurpark. Im wenig einsehbaren Bereich hinter der Hecke ist Platz für eine Laubschicht, die als natürliches Winterquartier unter anderem für Igel dient. Ein Insektenhotel vor der Hecke bietet Lebensraum z.B. für Wespen, Bienen, Schmetterlinge, Marienkäfer, Ohrenkneifer, Käfer oder Florfliegen. Durch die unmittelbare Nähe zur Hecke, den Wildstauden und der Schmetterlingsspirale wird den Insekten nicht nur ein Lebensraum, sondern gleichzeitig eine reiche Nahrungsquelle geboten. 

  • Benjeshecken und Schmetterlingsspirale

    In einer Benjeshecke (Totholzhecke) werden zwischen feststehenden Pfosten lose Äste und größere Hölzer aufgestapelt. Hier finden Insekten und kleine Tiere Unterschlupf. Sie nutzen die Lücken zwischen den Hölzern, krabbeln in die Ritzen oder bohren sich Löcher ins Holz. Auf der neu gestalteten Fläche wurden zwei Benjeshecken errichtet. Eine an einem besonnten Standort für wärmeliebende Arten und eine weitere im Schatten der vorhandenen Bäume für Arten, die es kühler brauchen. Eine in der Sonne liegende Schmetterlingsspirale schafft mit der passenden Bepflanzung ein reiches Nahrungsangebot für die Insekten.

  • Teich und Sandarium

    Zentrales Element der neuen Gestaltung ist der Teich mit seinem Umfeld. Der Teich selbst bietet Lebensraum, dient als Nahrungsquelle und erhöht neben der Vielfalt der Tierarten auch die der Pflanzen. Seine Tiefenstufen wurden auch an den Bedarf der verschiedenen Arten angepasst, die später im Teich leben werden, z.B. die Wechselkröte. Im Ufergraben ist Platz für unterschiedliche Pflanzen, die mehr Nährstoffe brauchen. Direkt im Anschluss an den Teich wurde ein Sandarium (Sandlinse) erreichtet. Es ist Lebensraum für verschiedene Bodenbrüter wie Wildbienenarten, die Löcher und Röhren in den Boden graben und darin nisten. Der Teich und sein Umfeld werden von einem Zaun eingefasst. Dieser dient als Schutz für das Ökosystem und soll gleichzeitig verhindern, dass Kinder versehentlich in den Teich fallen.

  • Blumenwiese

    Die vorhandene Wiese wurde erhalten und wird für mehr Artenvielfalt ausgemagert. Die Pflege der Wiesenfläche beschränkt sich auf zwei Mahdgänge im Jahr. Je nach Aufwuchs kann hier eine Saatgutmischung eingesät werden, zunächst wird aber mit dem im Boden vorhandenen Saatgut gearbeitet und beobachtet, wie sich die Wiese entickelt und wie artenreich sie wird.

  • Infotafeln

    Infotafeln erläutern die unterschiedlichen Elemente und ihre Bedeutung für die Artenvielfalt und regen dazu an den eigenen Garten artenreicher zu gestalten. Sie finden sich in den unterschiedlichen Bereichen der Fläche als große Tafeln. Kleine Schildchen in den Beeten beschreiben die verwendeten Pflanzenarten. Ein Bild der jeweiligen Pflanze auf dem Pflanztäfelchen erleichtert die Wiedererkennung im Beet.

Impressionen

Rasenfläche Kurpark

Gelände vor der Umsetzung


Aushub und Modellierung der Teichstufen  

Aushub und Modellierung der Teichstufen


Fertig gefüllter und bepflanzter Teich mit Uferwall und -graben  

Fertig gefüllter und bepflanzter Teich mit Uferwall und -graben


Sandlinse (Sandarium) mit Totholz und Steinhaufen  

Sandlinse (Sandarium) mit Totholz und Steinhaufen


Sandsteinmauer entlang des neuen Staudenbeetes und Vorbereitungen für einen neuen Weg  

Sandsteinmauer entlang des neuen Staudenbeetes und Vorbereitungen für einen neuen Weg


Kräuterspirale

Schmetterlingsspirale (die Pflanzen folgen)


Zaun um Teich

Zauneinfassung um den Teich und sein Umfeld


Bepflanzung des neuen Staudenbeetes...


Eine Gruppe an Helfern stehen an der Kräuterspirale

...und der Schmetterlingsspirale durch Mitglieder des Klimabeirats und Mitarbeiter:innen der Stadtgärtnerei


farbige Pfosten markieren den späteren Wegeverlauf und die Standorte der Benjeshecken  

farbige Pfosten markieren den späteren Wegeverlauf und die Standorte der Benjeshecken


Pflanzung der "Klimalinde" durch die Schüler:innen der 4b der Pestalozzischule  

Pflanzung der "Klimalinde" durch die Schüler:innen der 4b der Pestalozzischule


Projekt Papillon fertige Flächen

Projekt Papillon nach Fertigstellung


Weiterführende Informationen: