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Projekt Papillon - Station 3
Projekt Papillon - Station 3
Teich? Sandlinse? Oder Platz für beides!
Teich
Ein Teich ist immer ein besonders Strukturelement, egal ob im Garten oder im Park. Er ist Lebensraum und Wasserstelle. Gleichzeitig hat er eine Bedeutung für das Kleinklima. Unseren Teich im Kurpark haben wir als Naturteich angelegt, das heißt er kommt ohne Filteranlage aus. Damit er trotzdem nicht umkippt, haben die im Teich gesetzten Pflanzen eine reinigende Wirkung. Sie entziehen dem Wasser Nährstoffe und schränken so das natürliche Algenwachstum ein. Besonders zu Beginn wachsen dennoch Algen im Teich, die aber mit jeder Algenblüte weniger werden, solange keine neuen Nährstoffe in den Teich eingetragen werden. Damit die Nährstoffe vor allem am Teichboden nicht aufgewirbelt werden, sind keine Fische im Teich. Sie würden das Nährstoffgleichgewicht in unserem Naturteich stören.
Je kleiner Naturteiche sind, desto anspruchsvoller sind sie in der Unterhaltung. Unser Teich beim Projekt Papillon hat eine Wasseroberfläche von etwa 5x7m und ist etwa 1m tief. Der Teich ist durch verschiedene Stufen gegliedert, die auch zur Hangstabilisierung beitragen. Die erste Terasse liegt auf einer Tiefe von 0,1m und ist 20-25cm breit, sie nennt sich Uferterrasse. Hier wachsen beispielsweise Brunnenkresse, Blutweiderich oder Sumpfblutauge. Bei 0,3m Tiefe liegt die Froschterrasse, die 20-40cm breit ist und Fröschen als Laichplatz dient. An Stängeln von Pfeilkraut oder Seekanne können die Frösche ihren Laich befestigen. Die Sicherheitsterrasse liegt bei 0,5m Tiefe und ist etwa 30cm breit. Sie dient als Ausstiegshilfe, sollte jemand in den Teich fallen. Hier wachsen u.a. Wasserstern und Seerose. Unterwasserpflazen wie Hornblatt oder Wasserhahnenfuss tragen zur Wasserreinigung bei und sind auf den verschiedenen Stufen verteilt. Die Terrassen und der Boden des Teiches sind mit nährstoffarmem, lehmigem Sand aufgefüllt, in dem die Pflanzen wurzeln können.
Im Teich selbst wachsen vor allem Pflanzen, die mit weniger Nährstoffen zurecht kommen. Der umlaufende Ufergraben bietet Platz für Pflanzen, die mehr Nährstoffe benötigen wie Pracht-Nelke, Rosen-Primel oder Wald-Schlüsselblume. Die Grenze zwischen Ufergraben und Teich stellt der Uferwall dar. Er ist etwa 3-5cm höher als der Sollwasserspiegel. Da der Ufergraben keine direkte Verbindung zum Teich hat, wird das Nährstoffgleichgewicht im Teich nicht gestört.
Der Bereich des Teiches ist durch einen Staketenzaun vom restlichen Gelände abgegrenzt. Zum einen soll der Zaun verhindern, dass vor allem Kinder versehentlich in den Teich fallen könnten. Zum anderen beugt er Störungen am Teich durch Hunde oder den Menschen vor.
Hier finden Sie die vollständige Pflanzliste unserer Teichpflanzen zum Download:
Sandlinse
Die Sandlinse, auch Sandarium genannt, liegt in direkter Nachbarschaft zum Teich und ergänzt den Bereich um einen weiteren Lebens- und Rückzugsraum. Gleichzeitig ist sie Brutstätte für verschiedene Tiere wie Wildbienenarten, die in dem offenen Boden ihre Brutröhren bauen. Eidechsen graben hier ihre Eier ein, um sie von der Sonnenwärme ausbrüten zu lassen. Die Steinhaufen und das Totholz bieten viele Spalten zum Verstecken. Im Sommer liegt der Bereich zum Teil im Schatten der Bäume und zum Teil in der Sonne und bietet damit den unterschiedlichsten Tieren ein Zuhause.
Das Sandarium besteht aus einer etwa 0,5m dicken Sandschicht aus lokalem Material. Darunter liegt eine Schotterschicht, die zum Abtransport des anfallenden Wassers dient.
Weitere Informationen zum Thema insektenfreundliches Gärtnern finden Sie hier: