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Eigene Solaranlage
Der Weg zur eigenen Solaranlage
Der Weg zur Solaranlage auf dem eigenen Dach scheint oft kompliziert, doch mit dieser Schritt-für-Schritt Anleitung wollen wir Sie bei der Anschaffung einer eigenen Anlage an die Hand nehmen.
Allgemeine Information: Unter dem Wort Solaranlage sind Anlagen zusammengefasst, die entweder Strom produzieren (Photovoltaikanlagen) oder auf die Wärmeproduktion ausgelegt sind (Solarthermieanlagen). Sofern nicht anders beschrieben, beziehen sich die folgenden Informationen auf beide Anlagentypen.
Schritt 1: Eignung des Daches prüfen
Um eine Solaranlage installieren zu können, muss das Dach grundsätzlich dafür geeignet sein. Dabei spielen neben der Statik des Dachs (siehe Schritt 2) die Dachausrichtung und Dachneigung, aber auch verschattende Objekte auf dem Dach oder in der Umgebung eine große Rolle. Dachausrichtung, -neigung und Verschattungen beeinflussen maßgeblich die jährliche Einstrahlung und damit die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage. Im Solarkataster Rheinland-Pfalz können Sie sich das Solarpotenzial auf Ihrem Dach sowohl für eine PV- als auch eine Solarthermieanlage ganz einfach anzeigen und sich auch direkt die Wirtschaftlichkeit einer entsprechenden Anlage berechnen lassen, dabei können unterschiedliche Anlagengrößen berücksichtigt werden.
Wenn Sie eine persönliche Beratung bevorzugen, finden Sie hier aktuelle Angebote.
Schritt 2: Hürden abbauen: Statik, Zustand, Denkmalschutz und Sanierungsrechtliche Genehmigung
Beim Anbringen einer Solaranlage kommt zusätzliches Gewicht auf das Dach bzw. das Gebäude, das von der Statik getragen werden muss. Wird eine Solaranlage geplant, sollte daher vorab die Statik des Hauses, insbesondere des Dachs überprüft werden. Dabei spielt vor allem die bestehende Dacheindeckung eine Rolle für die Installation einer Solaranlage. Inwieweit Ihre Dacheindeckung geeignet ist, sollte vom Fachmann geprüft werden. Zu beachten ist grundsätzlich, dass Solaranlagen auf bestehenden asbesthaltigen Dacheindeckungen (Wellasbestplatten, Eternit) nicht zulässig sind. Hier muss zuvor ein Austausch der Dachhaut vorgenommen werden. Sollten Sie Pläne haben, Ihr Dach neu einzudecken, so kann eine dachintegrierte PV-Anlage eine Alternative sein. Die Anlage wird dabei Teil der Dachhaut, so dass die Kosten für die Dacheindeckung in diesem Bereich gespart werden können.
Prinzipiell ist der Bau einer Solaranlage auf Ihrem Dach genehmigungsfrei, solange es sich bei dem betreffenden Gebäude nicht um ein Hochaus oder ein Kulturdenkmal handelt. Auch Gebäude in der Umgebung von Kultur- und Naturdenkmälern unterliegen dem Umgebungsschutz und es muss in den Fällen ein Baugenehmigungsverfahren durchgeführt werden.
Ansprechpartner in diesen Fällen ist die
Untere Denkmalschutzbehörde der Kreisverwaltung Bad Dürkheim
Philipp-Fauth-Straße 11
67098 Bad Dürkheim
Telefon: 063 22 / 9 61-0
info@kreis-bad-duerkheim.de
Weitere Informationen finden Sie unter www.kreis-bad-duerkheim.deGrundsätzliche Auskunft über bestehenden Denkmalschutz erhalten Sie bei der Unteren Denkmalschutzbehörde oder unter www.gdke-rlp.de sowie direkt im Solarkataster Rheinland-Pfalz.
Schritt 3: Welches Modell lohnt sich für mich?
Wenn Ihr Dach grundsätzlich für eine Solaranlage in Frage kommt, stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit der Anlage. Denn natürlich sind die Kosten ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für oder gegen eine PV- oder Solarthermieanlage.
Erste Berechnungen können Sie im Solarkataster Rheinland-Pfalz vornehmen. Alternativ gibt es verschiedene Solarrechner, beispielsweise den PfalzSolar Solarrechner. Dabei können sowohl die Größe der Anlage ausgewählt, als auch die Nutzung eines Speichers zu- oder abgewählt werden.
Sie brauchen weitere Beratungen?
Es gibt verschiedene Beratungsmöglichkeiten in und um Bad Dürkheim. Schauen Sie gerne auf unserer Übersichtsseite vorbei. Hier finden Sie alle Beratungsangebote rund um das Thema Solarenergie.
Schritt 4: Fachbetriebe finden und Angebote einholen
Wenn Ihr Dach geeignet ist und Sie sich schon Gedanken gemacht haben, welche Größenordnung die Anlage haben soll, stehen Ihnen in Ihrer Region zahlreiche Fachbetriebe oder Solarfirmen für die Beratung und Installation zur Verfügung. Eine Liste geeigneter Fachfirmen finden Sie zum Beispiel im Branchenbuch oder bei der Handwerkskammer.
Hinweis: Wir können Ihnen als Stadtverwaltung leider keine Liste über alle Handwerker in der Umgebung zur Verfügung stellen.
Wenn Sie sich zur Installation einer Solaranlage entschlossen haben, sollten sie sich von mehreren Fachbetrieben detaillierte Angebote einholen. Diese sind auf Vollständigkeit und Vergleichbarkeit zu prüfen. Auch hier steht Ihnen die Verbraucherzentrale gerne unterstützend zur Verfügung.
Schritt 5: Die Finanzierung Ihrer Anlage - Kredite & Förderungen finden
Sind die technischen Details geklärt und die Kosten ermittelt, geht es an die Finanzierung. Dabei sollten Sie festlegen, wie hoch der Eigenanteil an der Gesamtfinanzierung sein soll und welcher Anteil über Fremdkapital gestellt werden muss. Ihr Bankberater berät Sie gerne bei Finanzierungsfragen, manche Banken bieten speziell für Solaranlagen ausgearbeitete Kredite an. Auch das Programm „Erneuerbare Energien – Programm Standard“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau könnte für Sie in Frage kommen. Beachten Sie, dass mit dem Bau der Anlage erst nach Zuteilung des Kredits begonnen werden kann.
Schritt 6: Die Anlage wird in Betrieb genommen
Seit dem 1. Januar 2009 besteht für Betreiber von PV- Anlagen eine Meldepflicht als Voraussetzung für die Zahlung der Einspeisevergütung. Sie müssen den Betrieb Ihrer Anlage über ein entsprechendes Online-Formular oder schriftlich mit folgenden Daten der Bundesnetzagentur melden: Standort der Anlage, Name des Netzbetreibers, Leistung der Anlage in Kilowatt, Tag der Inbetriebnahme. Sie erhalten dann eine Registrierungsnummer, die Sie dem Netzbetreiber mitteilen müssen. Anschließend wird der Netzbetreiber mit Ihnen als Anlagenbetreiber einen entsprechenden Vertrag schließen und den eingespeisten Strom nach dem aktuellen Satz der Einspeisevergütung vergüten. Hierzu ist er nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) gesetzlich verpflichtet.
Spätestens jetzt sollten Sie der Gebäudeversicherung die Solaranlage als neuen Bestandteil des Gebäudes anzeigen, damit Sie beispielsweise bei Sturmschäden abgesichert sind. Vielleicht wird die Anlage aber schon über die bestehenden Versicherungen abgedeckt. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Versicherung.
Denken Sie nach einigen Jahren auch an das Thema Wartung und Reinigung der Anlage.Alternativen zum Kauf einer Solaranlage
Kommt der Kauf einer eigenen Solaranlage nicht in Frage, gibt es auch andere Modelle, um Solarstrom vom eigenen Dach zu nutzen. Beispielsweise kann die Anlage durch Andere finanziert und an Sie vermietet werden. Die Stadtwerke Neustadt bieten dazu, in Kooperation mit den Stadtwerken Bad Dürkheim, ein Pachtmodell für Solaranlagen an. Alle Informationen dazu finden Sie hier.
Haben Sie weitere Fragen? Dann lassen Sie sich von den Klimaschutzmanagerinnen der Stadt Bad Dürkheim dazu beraten. Schreiben Sie dazu einfach eine Mail an klimaschutz@bad-duerkheim.de und wir melden uns bei Ihnen.