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4. Bürgerforum

Am 13. Dezember um 19 Uhr in der Brunnenhalle wurden beim 4. Bürgerforum an Thementischen neun verschiedene Schlüsselprojekte diskutiert.

  • "Gute Resonanz beim 4. Bürgerforum" Pressebericht lesen

    Im Dezember konnte Bürgermeister Christoph Glogger wieder zahlreiche Bürgerinnen und Bürger begrüßen, die sich beim 4. Bürgerforum in der Brunnenhalle über den aktuellen Stand bei der Erstellung des klimafreundlichen Mobilitätskonzeptes informieren ließen und im Anschluss mit den Planern und Mitarbeitern der Stadtverwaltung über neun Schlüsselprojekte diskutierten.

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    „Die endgültigen Entscheidungen werden im April getroffen, wenn der Stadtrat das fertige Mobilitätskonzept verabschiedet", so Glogger. Und auch danach werde es weitergehen, „denn wir wollen neben dem dann fertigen „Klimaschutzteilkonzept Mobilität" noch ein umfassendes Klimaschutzkonzept für unsere Stadt erstellen", erläuterte er.

    „Es begeistert mich immer wieder, welche Resonanz solche Öffentlichkeitsveranstaltungen hier in Bad Dürkheim haben", zeigte sich Christoph Schulze vom Planungsbüro PTV begeistert über die vielen Bürgerinnen und Bürger, die zum 4. Bürgerforum gekommen waren. Er stellte dem Publikum zunächst die Ausgangssituation vor und betonte, dass Bad Dürkheim ein gut strukturiertes Straßennetz besitze.

    Das Potential der CO2-Einsparungen sei ein wichtiges Thema für das klimafreundliche Mobilitätskonzept, wies er hin. So sei der Anteil derer, die den ÖPNV nutzen mit nur 5 Prozent sehr gering im Gegensatz zu den gut 95 Prozent, die den motorisierten Individualverkehr – also das eigene Kraftfahrzeug - bevorzugen. Wenn man davon ausgehe, dass nur 50 Prozent der Kfz-Verkehre mit einer Streckenlänge von unter 5 Kilometern künftig zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt würden, so ergebe sich ein realistisches Einsparpotenzial von 45 Tonnen CO2-Emissionen durch Umverlagerung auf den Fußverkehr und 1.587 Tonnen durch Umverlagerung auf den Radverkehr.

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    Bei der durch sein Büro vorgenommenen Bestandsanalyse zu den einzelnen Verkehrsarten seien ganz viele Daten ausgewertet worden, wobei er die Ergebnisse der Bürgerforen als sehr wichtigen Input bezeichnete. Im nächsten Schritt seien die Ziele des Konzeptes erarbeitet worden.

    Aus den Zielen heraus seien die Leitlinien entwickelt worden, die bereits in einer öffentlichen Bauausschusssitzung vorgestellt wurden. Nun werde noch ein Katalog von Maßnahmen zusammengetragen und diese anschließend anhand des Zielsystems bewertet, erläuterte er das weitere Vorgehen.

    An verschiedenen Thementischen wurden anschließend, teils sehr kontrovers, neun Schlüsselprojekte diskutiert. Der Parkraum in der Innenstadt beschäftigte eine Gruppe, die sich dafür aussprach, die Parkdauer an zentralen Orten auf 30 Minuten zu beschränken und die Gebühren im Innenstadtbereich zu erhöhen. Hierdurch könnten Autofahrer animiert werden, ihre Fahrzeuge außerhalb der Innenstadt, beispielsweise auf dem Wurstmarktplatz, abzustellen. Nachgedacht wurde über die Einrichtung eines Shuttlebusses, durch den die Verbindung zur Innenstadt hergestellt werden kann.

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    Insbesondere beim Thema Stadtplatz gingen die Meinungen weit auseinander. An dieser Station wurde darüber diskutiert, ob und wie das Parken auf dem Stadtplatz weiterhin zugelassen werden sollte und ob einige Parkplatze künftig für andere Zwecke, beispielsweise als Stellflächen für Fahrräder, Verwendung finden sollten. Auch das „illegale Parken" rund um den Stadtplatz kam zur Sprache. Heiß diskutiert wurde die von PTV vorgeschlagene Möglichkeit, die Römerstraße für den Kfz-Verkehr zu schließen und damit die Zufahrt zum Stadtplatz nur aus Richtung Leininger Straße zu ermöglichen.

    Sehr viel mehr Zuspruch erhielt ein anderer Vorschlag von PTV, die Umgestaltung der Philipp-Fauth-Straße und der Mannheimer Straße im Bereich des Bahnhofs nach dem Shared-Space-Gedanken. Mit großer Mehrheit wurde hier die optische Verbesserung und die funktionelle Verbesserung für Fußgänger und Radfahrer gesehen. Allerdings gab es besorgte Äußerungen von Anwohnern der Wasserhohl, die als Folge dieser Maßnahme eine Verkehrszunahme in der Wasserhohl befürchten.

    Aufgrund der geringen Straßenbreite könnte eine Verbesserung der Verkehrssituation in der Philipp-Fauth-Straße und Weinstraße Süd schwierig werden. Die Diskussionsteilnehmer fanden es wichtig, in der Weinstraße Tempo 30 einzurichten und den Radfahrern einen optisch gekennzeichneten Streifen auf der Straße einzurichten. Daneben sollte der Gehweg auf die maximal mögliche Breite ausgebaut werden. Für die Fußgänger wünschten sich die Teilnehmer Querungen am Kreisel Ortsausgang Wachenheim sowie zur Denisstraße und Friedelsheimer Straße. Vorgeschlagen wurde auch die Neuordnung der Parkplätze am Amtsplatz.

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    Das Schlüsselprojekt Kaiserslauterer Straße beschäftigte ebenfalls einige Bürgerinnen und Bürger. Diskutiert wurde über die Einrichtung einer Einbahnstraße und damit verbunden mehr Platz für Fußgänger und andere schwächere Verkehrsteilnehmer. Christoph Schulze, der diese Gruppe moderierte, wies darauf hin, dass diese Maßnahme allerdings auch Auswirkungen auf andere Straßen habe, insbesondere eine höhere Verkehrsbelastung in der Eichstraße.

    Mit Ausnahme einer Teilnehmerin einig war man sich auch darin, die Schillerstraße zumindest im unteren Bereich, als Einbahnstraße Richtung Stadtmitte auszuweisen. Auch Seebacher Straße und Holzweg wurden als Einbahnstraßen vorgeschlagen. Zur Sprache kam ebenfalls ein Umbau der Ecke Schillerstraße / Limburgstraße.

    Beim Schlüsselprojekt Bahnhofsumfeld ging es um die Einrichtung einer Carsharing-Station und abgeschlossener Fahrradparkplätze. Hier wurde kritisch angemerkt, dass durch die Aufstellung von Fahrradboxen zu viel Platz pro Fahrrad benötigt werde. Besser sei ein Fahrradparkhaus, in dem auch ein Service angeboten werde. Zudem wurde der Wunsch nach einem Warteraum im Bahnhofsgebäude geäußert.

    Beim Thema Haltestellenattraktivierung wurde fehlende Markierungen kritisiert und die einheitliche Gestaltung der Haltepunkte, möglichst mit Beleuchtung und Schutzdach, gewünscht. Auch Möglichkeiten einer besseren Taktung des Busverkehrs, insbesondere nach Seebach, wurden angesprochen.

    Sichere Schulwege waren ein großes Anliegen derjenigen, die in der Gruppe Hauptrouten Fußverkehr diskutierten. Intensiv wurde über Fußwege in der Wasserhohl diskutiert, mögliche Querungen der Gaustraße vorgeschlagen, und überlegt, wie die Kinder aus den Wohngebieten sicher zur Valentin-Ostertag-Schule oder zu ihrem Kindergarten gelangen können.

    Nach Vorstellung der Diskussionsergebnisse im Plenum bedankte sich Bürgermeister Glogger bei den Bürgerinnen und Bürgern: „Toll, dass Sie gekommen sind und sich im Bürgerforum eingebracht haben, das waren großartige Diskussionen!" Er versprach, alle Anregungen aufzunehmen und an PTV weiterzugeben, damit sie in den weiteren Prozess eingebracht werden können.

    Der Bau- und Entwicklungsausschuss beschäftigt sich am 14. März ausführlich in einer Sondersitzung mit den Schlüsselprojekten und den Ergebnissen des Bürgerforums.

    am 14.01.2019 veröffentlicht

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