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Klimatipp 27 – Energie sparen und Gasverbrauch reduzieren

Die Preise für Energie und Gas steigen immer weiter, besonders da Erdgas ein zunehmend knappes Gut ist. Spätestens seit uns weniger Gas aus Russland erreicht, werden die Auswirkungen dieser Knappheit breit diskutiert. Die Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz haben sich deshalb darauf verständigt, ihren Gasverbrauch um 15% zu reduzieren. „Auch Sie als Bürger:innen können durch das Einsparen von Energie einen wichtigen Beitrag leisten. Gleichzeitig senken Sie Ihre eigenen Energiekosten und tun etwas fürs Klima“, regt Bürgermeister Christoph Glogger an.

In Deutschland nutzen wir Gas vorrangig direkt zum Heizen und für Warmwasser. Außerdem dient Gas der Stromerzeugung. Im Strommix der Stadt Bad Dürkheim liegt Erdgas als Energieträger mit 7% hinter erneuerbaren Energien, Kohle und Kernenergie. Auch als Kraftstoff und für die Industrie spielt Erdgas eine Rolle.

Was konkret können wir alle als Verbraucher:innen in dieser Situation beitragen?

Heizen und Warmwasser
Mit einer Reduzierung der Innenraumtemperatur um 1°C können bis zu 6% Energie eingespart werden. Dabei ist es sinnvoll, je nach Nutzung der Räume Temperaturzonen zu bilden (Wohnräume, Schlafräume, Badezimmer, Durchgangsräume, …) und die Türen zu unbeheizten oder weniger beheizten Räumen geschlossen zu halten. Bei einer Heizung mit Drehregler entspricht die Einstellung „3“ ca. 20°C. Die Aufheizdauer eines Raumes wird durch eine höhere Einstellung kaum beeinflusst. Durch stärkeres Aufdrehen wird es also nicht schneller warm, sondern nur insgesamt wärmer. Damit die Heizkörper die Wärme vollflächig abgeben und Thermostatventile die Raumtemperatur korrekt messen können, dürfen beide nicht verdeckt sein. Es sollten also keine Möbel oder Vorhänge vor oder über die Heizung gestellt oder gelegt werden. Beim Lüften ist es besser, die Fenster kurzzeitig ganz zu öffnen, als sie dauerhaft gekippt zu lassen. Außerdem sollte die Heizung währenddessen runtergedreht werden.
Der Verbrauch von Warmwasser lässt sich reduzieren, indem statt gebadet geduscht wird. In eine Badewanne passen ca. 150-180l Wasser - beim Duschen hingegen werden in der Regel 12-15l pro Minute gebraucht. Je nachdem wie lange man duscht, ergibt sich so eine deutliche Einsparung. Noch weniger verbraucht man, indem man Sparduschköpfe und Durchflussbegrenzer verwendet. Sie reduzieren den Durchfluss auf etwa die Hälfte.

Energiesparen
Sichtbar Energiesparen lässt sich durch das Abschalten von Beleuchtung z. B. in Räumen, die nicht genutzt werden. Zusätzlich sparen kann man durch die Umstellung auf LED-Leuchten. Einen hohen Anteil am Gesamtenergieverbrauch eines Haushaltes haben mit 10% die verschiedenen Informations- und Kommunikationstechnologien: Handys, PCs, Fernseher usw. Es lohnt sich, die Geräte mit Stecker nach der Nutzung richtig abzuschalten und nicht nur den Standby-Modus zu aktivieren, zum Teil kann auch der Netzstecker gezogen oder eine schaltbare Steckdose verwendet werden. Geräte mit Akku sollten vom Strom getrennt werden, sobald der Akku voll ist. Bei Neuanschaffungen größerer Geräte sollten die Effizienzklassen beachten werden. Hinweise zu den aktuellen Effizienzklassen finden Sie bei der Verbraucherzentrale. Es ist außerdem sinnvoll, sich bei der Wahl der Geräte am tatsächlichen Bedarf zu orientieren. So laufen beispielsweise volle Kühlschränke effizienter als halb leere. 
Ähnlich wie mit der Raumtemperatur verhält es sich mit der Kühlschranktemperatur. Eine 1°C höhere Temperatur spart 6% Strom. Der Kühl- wie auch der Gefrierschrank sollten nicht zu niedrig eingestellt werden. Optimal sind im Kühlschrank zwischen 5 und 7°C und im Gefrierschrank -18°C.
Geschirrspüler haben mittlerweile häufig ein Eco-Programm. Es läuft zwar in der Regel deutlich länger als die anderen Programme, braucht aber trotzdem deutlich weniger Energie. Der Stromverbrauch wird hier nicht von der Dauer, sondern der Temperatur bestimmt. Pro Spülgang sparen: 10°C weniger bei der Wassertemperatur sparen 20% Strom ein. Für die Waschmaschine können ähnliche Werte angenommen werden. Es lohnt sich also die Temperatur anzupassen. Dank moderner Wasch- und Spülmittel ist die Hygiene dennoch gewährleistet. Und ist die Wäsche fertig, kann sie statt im Trockner an der Luft getrocknet werden. So spart man direkt 100% der sonst notwendigen Energie fürs maschinelle Trocknen.

Allgemein gilt es, übermäßigen Verbrauch zu vermeiden: beispielsweise zu hohe Temperaturen und zu starke Belüftung sowie unnötigen Verbrauch (Licht oder Heizen bei Abwesenheit). Eine weitere Möglichkeit Gas zu sparen, der für die Stromerzeugung genutzt wird, ist der Umstieg auf einen Ökostromtarif. „Diesen findet man auch bei den Stadtwerken Bad Dürkheim“, weist Bürgermeister Glogger hin. „Sie stellen damit nicht nur sicher, dass Ihr Strom ohne Erdgas und Kohle hergestellt wird. Für jede kWh Naturstrom setzen die Stadtwerke zudem 0,80 Ct/kWh in die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien  in Bad Dürkheim ein. Das bedeutet konkret: Ihr Aufschlag wird direkt in neue Anlagen (meist Photovoltaik) in Bad Dürkheim investiert und trägt dazu bei, dass der allgemeine Strommix grüner wird.“

Neben diesen eher kurzfristigen Maßnahmen ist es natürlich auch sinnvoll, längerfristig über größere Maßnahmen wie Dämmung, Fenstertausch oder den Einbau von Solarthermie, Photovoltaik oder einer Wärmepumpe nachzudenken. Für einige bauliche Maßnahmen zur Effizienzsteigerung oder im Bereich der erneuerbaren Energien gibt es Zuschüsse oder Förderungen. Hinweise dazu finden Sie unter anderem im Fördermittelkompass der Energieagentur.
Link: https://www.energieagentur.rlp.de/foerderkompass