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Klimatipp 28: Energiesparen durch Heizungsentlüftung

Der Winter hat begonnen und die Temperaturen werden deutlich kühler, sodass viele Haushalte ihre Heizungsanlagen in Betrieb genommen haben. In diesem Klimatipp zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Heizkörper für die kalte Jahreszeit entlüften können, um nicht nur effektiver zu heizen, sondern auch bis zu 15% der Energie sowie Kosten einzusparen.

Bleibt der Heizkörper kalt oder wird er nur lauwarm, und ist ein „Blubbern“ oder „Gluckern“ zu hören, ist es Zeit, diesen zu entlüften. Die Entlüftung von Heizkörpern kann jede oder jeder ganz einfach selbst vornehmen. Sie benötigen dafür einen Heizkörper-Entlüftungsschlüssel (erhältlich im Baumarkt oder Sanitärfachgeschäft für ca. 2€), ein Auffanggefäß (Eimer, Schüssel, etc.) und einen Lappen. Haben Sie einen wasserempfindlichen Boden aus Echtholzparkett oder Teppich, ist es sinnvoll, zusätzlich ein Handtuch unter die Heizung zu legen. Je Heizkörper können Sie einen Zeitaufwand von ca. 5 Minuten einplanen. Optimal ist es, die Heizung direkt zu Beginn der Heizperiode, also im Oktober oder November, zu entlüften.

Das Gluckern in der Heizung kommt durch in den Heizkörpern angesammelte Luft zustande. Diese lässt weniger Platz für das heiße Wasser und verhindert die freie Zirkulation im System, sodass sich die Heizkörper nicht wie gewünscht erwärmen. Gehen Sie für die Heizungsentlüftung folgendermaßen vor:

  1.  Schalten Sie Ihre Gastherme oder Heizung, und somit die Umwälzpumpe, ab. Falls kein Zugang besteht, schalten Sie den Heizkreislauf ab. Die Durchströmung von Heizwasser wird verhindert, wodurch die Luft nicht mehr durch den Heizkörper herumwirbelt.
  2. Drehen Sie die Heizung komplett auf (Stufe 5) und warten Sie ca. eine Stunde ab. In dieser Zeit kühlen die Heizkörper ab, was Sie beim Entlüften vor austretendem Dampf und Spritzwasser schützen kann. In einer Mietwohnung mit Zentralheizung können Sie die Heizung nicht einfach ausschalten. Alternativ können Sie die Thermostatventile vollständig zudrehen.
  3. Wickeln Sie den Lappen um das Ventil und halten oder stellen Sie das Gefäß so nah wie möglich unter das Ventil, um das austretende Wasser aufzufangen. Das Ventil zum Entlüften ist meist auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostats sowie oben an der Heizung angebracht und sieht aus wie ein kleines rundes Loch, in dem mittig ein Quadrat ist. Besitzen Sie einen Handtuchwärmer, so finden Sie das Ventil im hinteren oberen Bereich.
  4. Drehen Sie nun mit dem Entlüftungsschlüssel das Ventil langsam auf, und zwar um eine Viertel- bis halbe Drehung entgegen des Uhrzeigersinns. Hören Sie ein leises Zischen ist dies ein Anzeichen für das Entweichen der Luft. Drehen Sie das Ventil nicht weiter auf, da das austretende Wasser heiß sein kann.
  5. Die Heizung ist erfolgreich gelüftet, wenn nur noch Wasser aus dem Ventil kommt. Ist dies der Fall, so können Sie das Ventil wieder langsam verschließen.
  6. Gehen Sie bei den nächsten Heizkörpern genauso vor. Sind alle Heizkörper erfolgreich entlüftet, können Sie die Umwälzpumpe wieder anschalten, sodass der Heizkreislauf wieder Fahrt aufnimmt.

Generell ist es sinnvoll, die Heizung einmal jährlich zu entlüften. Wenn Sie in einem Haus wohnen, sollten Sie im untersten Stockwerk mit der Heizungsentlüftung beginnen, da die Luft im geschlossenen System nach oben steigt. Zudem ist es sinnvoll mit den Heizkörpern zu starten, die näher am Heizkessel sind.

Zieht die Heizung auch nach mehrmaligem Entlüften noch Luft, sollten Sie den Wasserdruck am Manometer des Heizsystems ablesen. In einem Mehrfamilienhaus bitten Sie am besten den Hausmeister, den Wasserdruck zu überprüfen. Die Obergrenze des Drucks wird üblicherweise durch einen roten Zeiger wiedergegeben, der aktuelle Druck durch einen grünen Zeiger. Liegt der Wert unterhalb des grünen Zeigers sollte Wasser nachgefüllt werden. Hierfür muss ein Wasserschlauch, der am Einlassventil der Heizungsanlage befestigt ist, mit einem Wasserhahn verbunden werden. Das Wasser kann langsam nachgefüllt werden, bis der gewünschte Wasserdruck erreicht ist. Prüfen Sie den optimalen Wasserdruck und ob die Nachfüllung mit normalem Leitungswasser erfolgen kann am besten in Ihrer Betriebsanleitung oder fragen Sie einen Fachhandwerker. Zeigt sich weiter keine Besserung, sollten Sie auf jeden Fall einen Heizungsinstallateur rufen.